Penell: zeigte daraufhin kurzerhand Masseunzulänglichkeit nach § 208 InsO an.
Exklusiv: Penell droht nach Insolvenzeröffnung die Liquidation, Anleihe ausgebrannt
Steht die Penell GmbH endgültig vor dem Aus?
Foto: © Thinkstock/iStock/Tupungato
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Neues Kapitel im Insolvenzskandal um die Penell GmbH: Am vorigen Freitag hat das zuständige Amtsgericht Darmstadt das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Elektronikversorgers eröffnet.
Der zum endgültigen Insolvenzverwalter ernannte Rechtsanwalt Dr. Jan-Markus Plathner, Partner in der Rechtsanwaltskanzlei Brinkmann & Partner, zeigte daraufhin kurzerhand Masseunzulänglichkeit nach § 208 InsO an. Damit dürfte die Gesellschaft auf schnellstem Wege mehr oder minder verramscht werden und die Anleihegläubiger zumindest aus dem Verfahren wohl überwiegend leer ausgehen.
Dessen ungeachtet sind u.a. auch die Inhaber der ausstehenden 7,75%-Unternehmensanleihe (2014/19) aufgerufen, ihre Insolvenzforderungen beim Verwalter bis zu 29. April 2015 anzumelden. Am 10. Juni 2015 soll dann eine Gläubigerversammlung vor dem Insolvenzgericht zur Berichterstattung durch den Insolvenzverwalter und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen (Berichts- und Prüfungstermin) abgehalten werden.
Wie BondGuide am Wochenende aus unternehmensnahen Kreisen erfuhr, soll der laufende Geschäftsbetrieb von Penell in Kürze eingestellt und sämtliche Mitarbeiter unverzüglich freigestellt werden, obwohl die Insolvenzverwaltung noch im Februar angekündigt hatte, den Betrieb aufrechterhalten zu wollen. Der bis dato aufklärungstechnisch eher unauffällige gemeinsame Anleihevertreter, One Square Advisory, sei indes in Person von Geschäftsführer Frank Günther als Mitglied in den Gläubigerausschuss gewählt worden.
Unterdessen machten die Penell-Insider noch weitere brisante Angaben: So sei dem Vertreter der Arbeitnehmer im Gläubigerausschuss von Seiten der Insolvenzverwaltung offenbar nahegelegt worden, nicht an den Sitzungen und Telefonkonferenzen teilzunehmen, da One Square Advisory auch diese Interessen bereits wahre.Des Weiteren gaben sie an, dass diePenell-Geschäftsführung für einzelne Mitarbeiter offenbar seit Jahren keine Sozialversicherungsbeiträge mehr abgeführt habe. Inwieweit diese Informationen der Wahrheit entsprechen, kann derzeit noch nicht verifiziert werden. Allerdings zeichnete bereits das von der MSW GmbH erstellte Sanierungsgutachten das Bild eines Unternehmens, dass sich schon länger in einer massiven Krise befand, die bis zuletzt überwiegend durch unerlaubte Handlungen kaschiert werden konnte.
Die im Juni 2014 im Düsseldorfer Freiverkehr gestartete und bis Oktober des gleichen Jahres auf das finale Volumen von 5 Mio. EUR ausgebaute Penell-Anleihe (2014/19) präsentiert sich bei nur noch 12% beinahe vollständig ausgebrannt.
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