Elektrospezialist Penell stellt Insolvenzantrag
OBER-RAMSTADT.
Schock für die Mitarbeiter und Gläubiger bei Penell: Wie aus einer Pressemitteilung an die Börse Düsseldorf hervorgeht, hat Kurt Penell, geschäftsführender Gesellschafter der Penell GmbH, am Montag beim Amtsgericht Darmstadt für das Unternehmen einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Da die Gesellschafter der Penell GmbH demnach nicht in der Lage sind, die Liquiditätslücke zu schließen und auch die Banken keine weitere Unterstützung mehr geben, ist die Fortführung des operativen Geschäfts aktuell nicht mehr möglich, heißt es. Über die Perspektiven für das Unternehmen oder die Zukunft der Mitarbeiter konnte ein Firmensprecher gestern keine Angaben machen.
Über die Probleme bei Penell hatte das ECHO bereits berichtet. Das 30 Mitarbeiter zählende Familienunternehmen, spezialisiert auf Infrastrukturprojekte wie Tunnels, hatte im Juni eine attraktiv verzinste Firmenanleihe begeben. Das Warenlager aus Kupferkabeln, das den Investoren als Sicherheit diente, ist aber deutlich kleiner als gedacht. Wo die Hunderte von Tonnen Metall abgeblieben sind, ist bis heute ungeklärt. Diebstahl wird nach bisherigen Angaben weitgehend ausgeschlossen. Offenbar gibt es Probleme bei der Verbuchung von Warenein- und ausgang. Presseberichten zufolge hat sich inzwischen in dieser Sache auch die Staatsanwaltschaft Darmstadt eingeschaltet.
Eine Gläubigerversammlung, die für Ende Januar/Anfang Februar geplant war und auf der die Penell-Verantwortlichen den Anleihegläubigern mitteilen wollten, was schiefgelaufen ist, wurde inzwischen abgesagt, wie der Firmensprecher gestern bestätigte. Hintergrund der Anleihe war es, dass die Hausbank bei der Finanzierung der Expansion nicht mitspielte. Die im Freiverkehr der Börse Düsseldorf gelistete Penell-Anleihe war bei einer Laufzeit von fünf Jahren mit einer jährlichen Verzinsung von 7,75 Prozent angeboten worden. Die Kursverluste belaufen sich inzwischen auf knapp 90 Prozent.
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