Penell GmbH ist pleite – Rechtslage für Anleihe-Besicherung unklar – Nachbesicherungskonzept nicht möglich
Die Penell GmbH ist pleite. Zu diesem Ergebnis kommt der Sicherheitentreuhänder MSW GmbH Berlin, die von der Penell GmbH mit der Erstellung eines Sanierungskonzeptes sowie der wirtschaftlichen Aufbereitung der Vorgänge rund um die Begebung der Penell-Unternehmensanleihe (ISIN: DE000A11QQ82) beauftragt wurde.
Laut MSW GmbH Berlin sei Penell aktuell zahlungsunfähig. Zudem bestehe keine positive Fortführungsprognose für die Gesellschaft.
Wie die Analyse der MSW GmbH Berlin weiterhin zeige, sei die Rechtslage hinsichtlich der für die Anleihe zum Zeitpunkt der Emission bestellten Sicherheiten unklar. Eine weitere juristische Aufarbeitung stehe noch aus.
Wie es nun für das Unternehmen weitergeht, ist noch unklar, dennoch dürfte ein Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht nicht auszuschließen sein.
Weder seitens der Gesellschafterfamilie Penell noch von den beteiligten Banken seien geeignete Maßnahmen zur Abwendung dieser Umstände zu erwarten, so der Sicherheitentreuhänder.
Nachbesicherungskonzept gescheitert
Angesichts der Analyse der MSW GmbH Berlin sehe die One Square Advisory GmbH, der gemeinsame Vertreter der Anleihegläubiger, keine Möglichkeit für die Entwicklung eines angemessenen Nachbesicherungskonzepts, welches die Einhaltung der Pflichten aus dem Anleiheprospekt gewährleisten könnte.
Die One Square Advisory GmbH habe der Penell daher GmbH empfohlen, die bereits eingeleitete Anleihegläubigerabstimmung ohne Versammlung zur Fristverlängerung kurzfristig abzusagen.
Auch eine weitere Anleihegläubigerversammlung über ein Nachbesicherungskonzept der Anleihebedingungen sei nach Ansicht des gemeinsamen Vertreters ebenfalls nicht mehr zielführend.
Gesellschafterfamilie Penell mit Zusatzsicherheiten
Die Gesellschafterfamilie Penell hatte zuletzt die Übertragung der Anteile der Synchro Plus GmbH auf den Treuhänder sowie Übertragung einer nachrangigen Grundschuld am Betriebsgrundstück der Gesellschaft als Zusatzsicherheiten für die Anleihegläubiger bereitstellen können.
Zudem wollte Kurt Penell eine noch zu definierende Barkomponente zur Verfügung stellen, deren Details er im Nachbesicherungskonzept erläutern wollte. Ob es nach den jüngsten Ereignissen überhaupt noch zu einer Nachbesicherung kommt, bleibt jedoch mehr als fraglich.
Sicherheiten falsch berechnet
In diese prekäre Lage kam die Penell GmbH, weil bei einer Überprüfung des Warenlagers, welches als Sicherheit für die Anleihe diente, ein wesentlich geringerer Lagerwert errechnet wurde als im Wertpapierprospekt angegeben.
Nach Auswertung einer Zwischeninventur, die von dem Treuhänder durchgeführt wurde, lag der Wert des gesamten Warenlagers inklusive der Kupferbestände zuletzt bei rund 2,5 Millionen Euro,nachdem der Lagerwert im Emissions-Prospekt noch mit 9,0 Millionen Euro beziffert wurde.
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Anleihen Finder Redaktion. Timm Henecker.
Foto: Justus Blümer / flickr
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