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Montag, 23. Februar 2015

Die Zukunft des Ober-Ramstädter Elektro-Großhändlers Penell ist höchst ungewiss.

Lage bei Penell weiter kritisch

Elektro-Grosshandel – Sanierungsexperte auf Investorensuche – Debakel um Firmenanleihe zieht Kreise

Mehrere Tonnen kann eine solche Kabelrolle wiegen, die hier ein Stapler bei der Penell GmbH auf die Gabel genommen hat.  ArchivFoto: André Hirtz
Die Zukunft des Ober-Ramstädter Elektro-Großhändlers Penell ist höchst ungewiss.
OBER-RAMSTADT.
„Wir versuchen, den Betrieb aufrechtzuerhalten“, sagte Jan-Markus Plathner am Freitag auf ECHO-Anfrage. Seit einer Woche macht sich der vom Amtsgericht Darmstadt zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Ober-Ramstädter Penell GmbH bestellte Sanierungsexperte ein Bild von der Lage. Doch auch nach dieser Woche ist völlig offen, ob eine Stabilisierung des Familienunternehmens gelingen kann. Die Firma hat sich auf die Lieferung von Kupferkabeln für Großbaustellen spezialisiert – vor allem für Tunnel.
Es sind nur wenige Lichtblicke, auf die Plathner verweisen kann: Derzeit würden noch Aufträge abgearbeitet. Er habe noch keinen der rund 30 Mitarbeiter entlassen müssen. Deren Löhne seien über das Insolvenzgeld voraussichtlich bis April gesichert.
Wie bereits berichtet, hat Penell Anfang Februar wegen Liquiditätsproblemen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Eine Chance hätte Penell wohl, wenn Plathner einen Investor finden könnte. Ein erster Interessent hat sich demnach schon gemeldet – doch auch in diesem Fall zeigte sich Plathner bemüht, keine falschen Hoffnungen zu wecken.
Schließlich hat Penell ein großes Problem am Hals: die im Juni aufgelegte Firmenanleihe im Volumen von fünf Millionen Euro. Das Warenlager aus Kupferkabeln, das Investoren als Sicherheit diente, ist deutlich kleiner als gedacht. Das „Handelsblatt“ beruft sich auf einen Berichtsentwurf der Berliner Wirtschaftsprüfung MSW, in dem nicht nur von gefälschten Lagerbeständen bei Penell die Rede ist, sondern auch von mutmaßlichen Bilanzfälschungen. Presseberichten zufolge hat sich inzwischen die Staatsanwaltschaft Darmstadt eingeschaltet.

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