Sonntag, 19. Februar 2017
wes Brot ich ess, des Lied ich sing....aus dem höfischen Bereich
Woher kommt die Redewendung „wes Brot ich ess, des Lied ich sing“?
Wenn Sie sich in die Zeit zurückversetzen, als es Minnesänger gab oder sich versetzen in den bürgerlichen Oswald von Wolkenstein – die waren so etwas wie feile Federn. Die hatten also tatsächlich selten eine feste Anstellung und mussten von Hof zu Hof ziehen. Dort hat man Lieder gesungen. Dieses Liedersingen – das waren nicht „alle meine Entchen“, sondern sehr oft handelte es sich um richtige Gesänge, die einen Herrscher, einen Grafen, einen Fürsten priesen und Geschichten von seinen Heldentaten erzählten.
Der Sänger musste den Ruhm dieses Adligen in seinen Liedern verewigen und dafür bekam er dann etwas Geld, eine Unterkunft, eine Ehrengabe, vielleicht auch einen schönen Ring oder so etwas. Und das hat sich übertragen, sodass man gesagt hat: Wes Brot ich ess – wenn ich also bei dem am Hofe bin, beim Herzog von Württemberg zum Beispiel – dann sing ich lieber nichts Schlechtes über den, sondern lieber etwas Positives. Denn würde ich den kritisieren, kriegte ich natürlich nichts zu essen.
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