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Montag, 30. Oktober 2017

wo sind die Gelder aus dem Verkauf der Synchro Plus GmbH aus Haidmühl ?


Penell GmbH: Synchro Plus GmbH offenbar veräußert – One Square Advisory kritisiert dünne Informationslage rund um den Merger


One Square Advisory Services GmbH: Penell GmbH: Klage des Treuhänders MSW GmbH gegen den gemeinsamen Vertreter vom Landgericht München abgewiesen; Ansprüche gegen den Sicherheitentreuhänder in der Prüfung
Penell: Nehmen sich die Gläubigervertreter gegensei-
tig auf die Rolle? Foto @ Penell GmbH
Zwischen dem gemeinsamen Vertreter der Penell-Anleihegläubiger, der One Square Advisory Services GmbH, und dem Treuhänder MSW GmbH herrscht kommunikationstechnisch derzeit offenbar Eiszeit: Beide Parteien scheinen sich im laufenden Insolvenz- und Abwicklungsverfahren des Elektronikversorgers kaum ausreichend abzustimmen.
Dieser Eindruck bestätigte sich zumindest erst kürzlich, als One Square Advisory die Bondholder über den zwischenzeitlichen Verkauf der Synchro Plus GmbHinformierte. Eigenen Angaben zufolge waren die Restrukturierungsexperten ihrerseits „trotz wiederholter dringlicher Aufforderung […] nicht in den Verkaufsprozess eingebunden oder zumindest über die Verkaufsbemühungen [vorab] detailliert informiert“. Die Münchner hätten demnach in der Vorwoche lediglich über den abgeschlossenen Merger von MSW um Geschäftführer Horst Mantay erfahren.
Inzwischen forderte One Square den Treuhänder dazu auf, umgehend alle relevanten Informationen zum Verkauf – u.a. auch zur etwaigen Höhe möglicher Rückflüsse an die Inhaber der umlaufenden 7,75%-Unternehmensanleihe über nominal 5 Mio. EUR – weiterzuleiten.
Brisant: Die Sanierungsspezialisten sinnieren zum gegenwärtigen Zeitpunkt, ob der Deal überhaupt den Bestimmungen des Treuhandvertrags entsprach. Ebenso könne man nicht beurteilen, ob mit dem Verkauf ggf. ein Verstoß gegen die Treupflichten vorliegt, hieß es dazu weiter.
Neben den Vertriebsgesellschaften Synchro Plus AG (Schweiz) und Synchro Plus GmbH (Österreich), deren Anteile bereits als Sicherheit für die Anleiheforderungen verpfändet waren, zählten die Anteile der Synchro Plus GmbH, Haidemühl, zunächst nicht zu den Sicherheiten der Bondholder. Informationen zum Verwertungsstand der Vertriebstöchter liegen übrigens noch nicht öffentlich vor.

Sonntag, 15. Oktober 2017

Die vielen Hände am Wege eines Produktes bis zum Endverbraucher....verteuern die Ware schon ganz erheblich

Sonntag, 8. Oktober 2017

es gibt auch nachhaltig erfolgreiche Betriebe in Ober Ramstadt

Wirtschaft Südhessen07.10.2017

Unternehmen im Gespräch: Spedition Schanz aus Ober-Ramstadt



Von Achim Preu
OBER-RAMSTADT - Zwar gibt es inzwischen immer mehr Lkw-Fahrerinnen und eigene Fernseh-Formate dazu wie „Trucker-Babes“: 400 PS in zarten Frauenhänden. Aber dennoch ist die Logistikbranche weiterhin ziemlich männlich. Insofern ist die Ober-Ramstädter Spedition Schanz ungewöhnlich aufgestellt, selbst wenn der korrekte Firmenname Hans Adam Schanz GmbH & Co. KG lautet. Denn seit Mitte 2015 haben dort zwei Frauen das Steuer in der Hand: Kerstin Seibert (35) und Christine Hemmel (39), die Urenkelinnen des Gründers Adam Schanz, teilen sich die Geschäftsführung in der nunmehr vierten Generation. Und halten je 50 Prozent am Familienbetrieb.
„Wir haben halt keine Brüder“, heißt es zur Erklärung mit einem Schmunzeln während des Gespäches in dem nagelneuen, attraktiven Verwaltungsgebäude, das auch einen Schulungsraum mit 25 Plätzen bietet. Denn die Anforderungen auch in dieser Branche wachsen. Die Holzkiste von A nach B zu transportieren, das ist Vergangenheit in dicht geknüpften logistischen Netzwerken mit ihren vielfältigen Anforderungen. Freilich bringen die beiden auch viel mit, was zur Leitung des vom Fuhrunternehmen für Baustoffe zum Logistik-Dienstleister umgebauten Mittelständlers befähigt.


Attraktives neues Verwaltungsgebäude
Seibert ist staatlich geprüfte Betriebswirtin Verkehrswirtschaft/Logistik, Hemmel hat sich an der Fachhochschule Worms zur Diplom-Betriebswirtin ausbilden lassen und verantwortet nun vornehmlich Finanzen/Controlling. Seibert kümmert sich zusammen mit Prokurist Christoph Gerschermann ums Operative. Zudem ist Vater Hans Adam (68) ebenfalls noch teilweise im Betrieb – große Lkw und neue Technik lassen ihn einfach nicht los. Gegen solche Expertise und praktische Unterstützung haben die Töchter natürlich nichts einzuwenden.
Diese Nibelungentreue gilt auch für die Bindung zum europäischen Dispersionsfarben-Champion „Caparol“. Denn mit den Deutschen Amphibolin-Werken (DAW) von Robert Murjahn, so der korrekte Name, unmittelbarer Nachbar in Ober-Ramstadt, ist man eng verbandelt. Um es konkret zu sagen: Schanz erwirtschaftet 80 Prozent des Umsatzes von etwa acht Millionen Euro mit Caparol, dem Umsatzmilliardär. Auch das ist eine Besonderheit. Denn betriebswirtschaftlicher Risikomix sieht zweifelsfrei anders aus, was Seibert und Hemmel natürlich wissen.
Auch der Größenunterschied könnte für Stirnrunzeln sorgen. Aber es sei eben eine „gut funktionierende Partnerschaft“, bei der man für DAW zusätzlich innerbetriebliche Dienstleistungen einbringe. Hinzu komme eine hohe Flexibilität bei den Verladezeiten und eine „ausgesprochen hohe Qualität“ beim Transport. „Wir können mit Stolz sagen, dass unsere Pünktlichkeit bei 98 Prozent liegt“, so Geschäftsführerin Christine Hemmel. Aber auch Schanz hat Vorteile: man benötigt nur ein kleines eigenes Lager. Inhouse- Lösungen und die Zusammenarbeit mit großen Speditionen hatten zuvor Caparol nicht wirklich zufriedengestellt.
Schanz bringt nun 36 Lkw mit je 40 Tonnen Gesamtgewicht ein, zwei mit Stapler, der Rest mit Hebebühnen für die Lieferungen von Farben, Putzen und Dämm-Materialien. Sowie zwei Kranfahrzeuge. Eine eigene Kfz-Werkstatt mit zwei Beschäftigten kümmert sich um den Fuhrpark, was die Standzeiten verringert und die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht. Nichts ist schließlich ärgerlicher für Spediteure als stehende Lkw. „Unser Fuhrpark besteht ausschließlich aus eigenen Fahrzeugen, die allesamt die neueste Euro-6-Abgasnorm erfüllen“, so Hemmel. Jahr für Jahr werden vier bis sechs Zugmaschinen ausgetauscht – Stückpreis ungefähr 120 000 Euro netto. Alles Scania-Lkw, die bei den Fahrern so beliebt sind.
Zusammen mit der VW-Tochter Scania nimmt Schanz am Pilotprojekt auf der Autobahn A5 zwischen Weiterstadt und Zeppelinheim teil. Auf jeweils sechs Kilometern in beiden Richtungen sollen bald die Elektro-Lastzüge ihr „Hirschgeweih“ ausfahren und bei dem Feldversuch an der neuen Oberleitung Strom zapfen. Dies insbesondere für die Weiterfahrt innerhalb der Städte allein mit Batteriekraft. Schanz bringt nämlich mit sechs Lastzügen täglich 150 Tonnen Farbe zu einer Logistikfirma im Osten Frankfurts, die von dort aus dann Baumärkte mit Caparol-Produkten beliefert.
Umwelt-Engagement gehört zum Geschäftsmodell
„Wir tun gerne was in Richtung Umwelt“, so Hemmel. Als eine Testspedition gesucht wurde, war man dabei. Zumal keine Mehrkosten entstehen – und das Öko-Engagement bei Caparol gut ankam. Grünes Profil gehört bei Schanz zum Geschäftsmodell. Während sich der Test bei mehreren Lkw mit dem Antriebsmix Diesel/Flüssiggas nicht gerechnet habe und auslaufen wird, so Hemmel, sieht das bei Leichtbau-Wechselbrücken anders aus. Die lässt Schanz bei der Firma Gleich Fahrzeubau GmbH in Biebesheim TÜV-geprüft herstellen. 22 der rund 70 Wechselbrücken sind bereits in Leichtbauausführung und wiegen damit eine Tonne weniger, was die Nutzlast erhöht und je 100 Kilometer fünf bis zehn Prozent Sprit spart, „was sich rechnet“. Insgesamt verbraucht Schanz im Jahr nämlich eine Million Liter Kraftstoff. Weniger Gewicht bedeutet zugleich geringeren Reifen- und Bremsenverschleiß.
Wie bei Wettbewerbern auch wird es zunehmend schwierig, Fahrer zu finden – „der „Flaschenhals“, so Kerstin Seibert. Aber über Mundpropaganda klappt das bislang noch sehr gut, da offenbar die familiäre Atmosphäre im Betrieb besonders gefällt. Zudem bildet man derzeit zwei junge Menschen zum Berufskraftfahrer aus, sorgt also selbst vor. Ein dritter Azubi lernt Speditionskaufmann. Schwarze Zahlen fahre man stets ein, wird versichert. Zumal die leidigen und teuren Leerfahrten vor dem Hintergrund der brummenden Konjunktur momentan eher die Ausnahme sind.
Insgesamt hat Schanz 70 Beschäftigte, davon 55 in Ober-Ramstadt. Die anderen sind in den Filialen Nürnberg und Coswig nahe Dresden tätig.
Die aktuelle Betriebsgröße stimme. Und warum etwas ändern, wenn es doch gut läuft, so Seibert und Hemmel unisonso. Kontinuität ist schließlich auch ein Wert. Dass Schanz an allen Fronten zugleich sichtbar moderner wird, widerspricht dem nicht. Und sollte bei zwei jungen Chefinnen auch nicht überraschen. Schon gar nicht Männer.

ein kleiner peinlicher Rückblick: Diese Expansion zu begleiten, das konnte die Volksbank Modau als Hausbank zuletzt nicht mehr.

Wirtschaft Südhessen17.05.2014

Hidden Champion: Firma Penell aus Ober-Ramstadt


Elektrospezialist Penell ist dort aktiv, wo Tunnels gebaut werden
Großhandelsfirmen stehen selten im Rampenlicht. Aber unter ihnen gibt es ebenfalls sogenannte Hidden Champions, Unternehmen, die aufgrund speziellen Know-hows weltweit Kundschaft haben: So wie das Familienunternehmen Penell, einen Steinwurf von Caparol entfernt zuhause in der Farbenstadt Ober-Ramstadt.
Von der Bahnhofstraße aus sieht man Kabeltrommeln ohne Ende im Hof lagern. Darauf unterarmdicke Leitungen. Ein erster Fingerzeig auf die Unternehmensgeschichte. Denn eine Neubaustrecke war eigentlich der Anfang der Erfolgsstory. Doch dazu später mehr.
„Eigentlich“, so sagt der gebürtige Darmstädter Kurt Penell (53), der 94 Prozent der Anteile hält, „eigentlich sind wir ein verkapptes Ingenieurbüro mit angeschlossenem Elektro-Großhandel.“ Denn die Stärken des Unternehmens liegen in der Planung und Beratung sowie im Service für rund 500 Kunden, davon 70 mit denen man intensiv arbeitet – und das abseits von Standardlösungen. Über den Preis verkaufen, das könne jeder, sagt Penell. Deshalb hat man sich kompromisslos der Qualität verschrieben, sieht sich dort vorn – was der Marge hilft, die im deutlich zweistelligen Bereich liegt. Rote Zahlen gab es noch nie, so Reinhard Halbgewachs (53), der kaufmännische Geschäftsführer. Zuvor war der Jurist als Unternehmensberater unterwegs, traf eher zufällig auf Penell und ist seit Juli 2013 an Bord.
Die gute Ertragslage ist dem besonderen Geschäftsmodell geschuldet sowie der Tatsache, dass Preiswettbewerb nicht das entscheidende Thema ist. Die Kunden murren zwar schon mal, wenn es mehr kostet, um am Ende festzustellen, dass sie günstiger gefahren sind – und schneller. Und weil Zeit gerade am Bau nun mal Geld ist und Nacharbeiten teuer, profitiert Penell von dieser Philosophie sowie von Mundpropaganda.
Die Eigenkapitalquote von guten rund 30 Prozent soll dennoch weiter verbessert werden – denn es stehen größere Wachstumsschritte an. Bei einer Branchenschwäche, so Halbgewachs, fallen diejenigen am schnellsten um, die finanziell nichts auf den Rippen haben. Gleichwohl soll an der sehr guten Lieferfähigkeit festgehalten werden, was eine entsprechende Lagerhaltung bedingt. Bei Produktionszeiten von 16 bis 18 Wochen für Hightech-Kabel ist das ein Pfund, mit dem sich im Wettbewerbsumfeld aufgrund des Termindrucks beim Kunden wuchern lässt. Zwischen sieben und neun Millionen Euro sind dadurch zwar in Material gebunden, rund 40 000 verschiedene Artikel sind sofort verfügbar („Keine Baumarktprodukte“) – aber letztlich rechnet sich das. Täglich verlassen den Angaben zufolge über 9000 Artikel das Lager. Warum mit eigenen Transportern und nicht mit Spediteuren? Die Nähe zum Kunden, der unmittelbare Kontakt an der Baustelle, derlei nutzt man für noch bessere Lösungen. Und Firmenchef Penell hat selbstredend einen Helm (gelb, damit man sich unter die Arbeiter mischen kann und nicht Chef-weiß), Sicherheitsschuhe und Overall immer im Auto dabei.
Bezogen werden die Kabel, zum Teil nach eigenen Vorgaben produziert, von Markenherstellern vor allem aus Deutschland. Aber auch in der Schweiz wird eingekauft („Top-Qualität“), sowie beispielsweise in Griechenland. Bei jedem Artikel erfolgt beim Warenausgang die Qualitätsprüfung, und das nicht stichprobenhaft, sondern immer. Weil man in Ober-Ramstadt aus allen Nähten platzt, gibt es ein Außenlager in Rohrbach und andere Möglichkeiten in der näheren Umgebung.
Anfang 1987 war der Standort bezogen worden, weil es zuvor in der Leuschnerstraße 13 – heute ein Gemüseladen – zu klein geworden war bei rund zehn Beschäftigten. Aber alles wird ohnehin nicht im Südhessischen erledigt. So besitzt man mit der Tochter Synchro Plus GmbH im brandenburgischen Haidemühl (20 Beschäftigte, drei Millionen Umsatz) einen Partnerbetrieb. Dort werden vor allem Kabel konfektioniert zur anschlussfertigen Montage. Auch in der Schweiz und Österreich, wo Penell bei den meisten großen Tunnelbauten mit von der Partie ist, hat man solche Satelliten installiert, die nicht konsolidiert werden.
Positiv wäre es, so Penell, der an der damaligen TH Darmstadt zum Diplom-Ingenieur ausgebildet wurde, spezialisiert auf Nachrichten- und Energietechnik, wenn man um die Hälfte größer wäre. Konkret bedeutet das 30 Millionen Euro Umsatz; derzeit sind es rund 20 Millionen. Halbgewachs hofft dieses Ziel schon in etwa zwei bis drei Jahren zu erreichen. Denn es stehen eine Reihe von Großprojekten an, so etwa in Norwegen der Bau von Autobahnen.
Großaufträge sind solche mit einem Auftragsvolumen zwischen 500 000 Euro und sechs Millionen, von denen man pro Jahr etwa 20 abarbeitet. Auch bei Stuttgart 21 ist man dabei. Für das umstrittene Bahnprojekt lagern eine Reihe von Kabeltrommeln in Ober-Ramstadt, abrufbereit. Aber aufgrund des Hickhacks kommt es schon mal auch für die Penell GmbH zu ärgerlichen Verzögerungen. Dadurch, dass Baukonzerne meist zwischengeschaltet sind, ist es unerheblich, dass die Aufträge mittelbar zu 80 Prozent von der öffentlichen Hand stammen. Deren oftmals schlechte Zahlungsmoral ist deshalb hier kein Thema. Die Finanzierung von Großaufträgen aber schon, zumal wenn man in den USA, Indien, Dubai oder sonst wo auf der Welt aktiv ist.
Diese Expansion zu begleiten, das konnte die Volksbank Modau als Hausbank zuletzt nicht mehr. Denn Kredite müssen durch Basel III mit mehr Eigenkapital abgesichert sein, und Penell ist zu groß geworden. Deshalb geht man nun, so Halbgewachs, andere Wege der Finanzierung, nutzt Forfaitierung (dazu das Stichwort). Das ist beispielsweise jetzt bei einem Großauftrag in Chile nötig, wo bei einem Wasserkraftwerk ein Tunnelsystem mit insgesamt 60 Kilometer Länge verkabelt wird; im Schlepptau des Bauriesen Strabag kam Penell mit ins Boot. So läuft es meist. Denn das über Jahrzehnte erworbene Know-how gilt quasi als Alleinstellungsmerkmal. Diese exponierte Marktposition erlaubt dann auch einen „Engineering-Zuschlag“, welcher der Marge guttut.
Die Beschäftigtenzahl von aktuell 31 Frauen und Männern zuzüglich vier Auszubildende (Energieanlagenelektroniker, Groß- und Einzelhandelskaufmann) soll zwar nicht parallel zum Umsatz zulegen. Aber sie dürfte natürlich auch wachsen, wobei man bei übertariflicher Bezahlung und 40-Stunden-Woche vor allem auf Fachkräfte fokussiert ist. Denn die Beratung wird immer wichtiger neben der Flexibilität. Die Arbeitszeit dauert übrigens von morgens sechs bis abends sechs – angepasst an den Schichtwechsel auf den Großbaustellen.
Zurück zu den Anfängen. Waldtraut Penell, heute noch im Unternehmen tätig mit 78 Jahren, gab 1981 den Startschuss. Ihr Mann, Leiter der Forschung bei Caparol, sah das zunächst nicht gerne, war aber bald stolz auf seine Frau. Und die suchte eine Herausforderung, „weil sie um eins mit dem Haushalt fertig war.“ In der Schweiz aufgewachsen hatte sie zunächst das Hotelfach gelernt. Aber dann als damals fast einzige Frau erfolgreich das Studium der elektrischen Energietechnik bestritten – und praktische Qualitäten gezeigt. Betraut mit 74 Tunnelbaustellen bei der Neubaustrecke der Bahn zwischen Hannover und Würzburg kam der Durchbruch. Der Monatsumsatz stieg über Nacht auf das Niveau eines Jahresvolumens.
Waldtraut Penell baute das Unternehmen aus mit maßgeschneiderten Lösungen für die Erstinstallation und die laufende Materialversorgung von Gewerbe- und Industrieanlagen, Schulen und Gesundheitseinrichtungen, Handel und Handwerk. Und verhandelt heute noch am Telefon kompetent mit Kunden. Das sei eben ihr Baby, das wolle man ihr nicht nehmen, sagt der Sohn. Aber die nächste Generation schickt sich an, dafür zu sorgen, dass Penell in Familienhand bleibt und der Name am Markt weltweit seinen guten Klang behält. Mit Kompetenz und dadurch, dass man auch im Erfolg „den Ball flach hält“.
Ein kleines Ladengeschäft, in dem Waschmaschinen stehen oder Haarföhns feilgeboten werden, gibt es wohl deshalb immer noch. Und obwohl man in der näheren Umgebung für die größeren Aufträge kaum Kunden hat, schwört Kurt Penell auf den Standort. Nicht nur wegen der Nähe zur heutigen TU. Es gibt schlechtere Aussichten für Beschäftigte.