Wertpapierhändler Schnigge insolvent – BaFin stellt Insolvenzantrag für das Düsseldorfer Finanzinstitut
Die Finanzaufsicht BaFin hat beim Amtsgericht Düsseldorf einen Insolvenzantrag für den Düsseldorfer Wertpapierhändler Schnigge gestellt. Die Behörde ist bei allen Firmen mit Banklizenz die Instanz, die allein für einen Insolvenzantrag zuständig ist.
Der Vorstand habe Schnigge zuvor für zahlungsunfähig erklärt, nachdem dem Wertpapierhändler von der Hausbank die Konten gesperrt worden seien. Hintergrund dafür sei wiederum, dass ein Handelspartner seine Transaktionen nicht erfüllt habe, wie Schnigge mitteilte.
Schnigge ist als Skontroführer für die Orderbücher für Aktien vieler Unternehmen an deutschen Börsen und damit für die Feststellung der Kurse im Parketthandel zuständig. An der Börse Düsseldorf ist Schnigge einziger Skontroführer für Aktien, Fonds und Rentenpapiere.
In den vergangenen drei Jahren verbuchte Schnigge jeweils Nettoverluste. Auch für 2016 rechnete Schnigge mit einem neuerlichen Fehlbetrag – den letzten Zahlen zufolge schon über 2 Mio. EUR im ersten Halbjahr.
Wertpapierhändler Schnigge hatte sich auch bei der Platzierung von Mittelstands-/KMU-Anleihen hervorgetan. Neben überaus erfolgreichen wie Procar, Seidensticker und Timeless Homes stehen allerdings auch solche wie Schneekoppe, René Lezard, Steilmann-Boecker und KTG Energie zu Buche.
Letzteres wäre zugleich das Stichwort: Sollte Schnigge Positionen dieser inzwischen insolventen Emittenten in den Eigenbestand genommen haben, z.B. um eine Emission als erfolgreich platziert abgeschlossen verkünden zu können oder auch aus Handelsaktivitäten heraus, so wären Teile der Fehlbeträge leicht nachzuvollziehen.
Wenige Tage vor Schnigge meldete KTG Energie Insolvenz an, zwei Tage später René Lezard.
Fotos: @Schnigge SE
Dann kann man ja bei Gelegenheit einen grösseren Posten Penell-Anleihen aufkaufen. Frag doch mal beim Insolvenzverwalter nach !
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