Samstag, 6. Oktober 2018
Der damals ausgedrückte Widerspruch („protestatio“) der evangelischen Reichsstände machte aus ihnen Protestanten.
Das Wormser Edikt konnte nicht im gesamten Reich durchgesetzt werden, auch weil Karl V. nach dem Reichstag fast ein Jahrzehnt dem Reich fernblieb. Insbesondere Luthers Landesherr Kurfürst Friedrich von Sachsen bestritt die Gültigkeit des Edikts, da dieses nach der Abreise der Mehrheit der Reichsstände von der verbliebenen Minderheit beschlossen worden sei, und ließ Luther insgeheim entführen und auf die Wartburg bringen.
Auf dem Reichstag zu Speyer 1526 wurde die Umsetzung des Edikts den Ständen so überlassen, wie sie es vor Gott und dem Kaiser verantworten könnten. Mehrere lutherische Landesherren gründeten daraufhin Landeskirchen, die ihnen neben der weltlichen auch die höchste geistliche Gewalt in ihrem Territorium einräumten. Auf dem Reichstag zu Speyer 1529 wurde das Edikt erneut bekräftigt, was aber nur in katholischen Territorien wirksam wurde. Der damals ausgedrückte Widerspruch („protestatio“) der evangelischen Reichsstände machte aus ihnen Protestanten.
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